Faltenunterspritzung: Hyaluronsäure, Anwendungen und Kosten

Mit zunehmendem Alter machen sich die ersten optischen Zeichen der Zeit bemerkbar: Falten. Es fehlen Feuchtigkeit und Elastizität – und das Hautbild wirkt schlaff. Häufiges Sonnenbaden sowie der regelmäßige Konsum von Alkohol, Kaffee und Zigaretten können den natürlichen Prozess der Hautalterung beschleunigen. Als Alternative zu einer OP entscheiden sich jetzt viele Betroffene für eine Faltenunterspritzung.

 

Wo wird Hyaluron unterspritzt?

Hyaluronsäure ist ein natürlich vorkommender Bestandteil der Haut und wird in der ästhetischen Medizin als Füllstoff (Dermal Filler) verwendet, um Falten zu glätten, das Volumen der Haut wiederherzustellen und das Gesicht zu konturieren. 

  1. Nasolabialfalten: Die Falten, die von der Nase zu den Mundwinkeln verlaufen, können mit Hyaluronsäure aufgefüllt werden, um ein jüngeres und frischeres Aussehen zu erzielen.
  2. Marionettenlinien: Dies sind die Falten, die von den Mundwinkeln nach unten zum Kinn verlaufen. Hyaluronsäure kann verwendet werden, um diese Linien aufzufüllen und ein weniger mürrisches Erscheinungsbild zu erzielen.
  3. Lippen: Hyaluronsäure kann verwendet werden, um die Lippenvolumen zu erhöhen, die Konturen zu verbessern oder Asymmetrien auszugleichen.
  4. Wangen: Mit der Zeit können die Wangen an Volumen und Festigkeit verlieren. Hyaluronsäure kann eingesetzt werden, um das Volumen in den Wangen wiederherzustellen und die Gesichtskonturen zu definieren.
  5. Tränenrinne (Tear Trough): Die Vertiefung unter den Augen, die oft als Tränenrinne bezeichnet wird, kann mit Hyaluronsäure aufgefüllt werden, um ein weniger müdes und erschöpftes Erscheinungsbild zu erzielen.
  6. Kinn und Kieferlinie: Hyaluronsäure kann verwendet werden, um das Kinn und die Kieferlinie zu formen und zu straffen, um ein harmonischeres Gesichtsprofil zu erzielen.
  7. Jawline: Hyaluronsäure kann verwendet werden, um die Kieferlinie (Jawline) zu definieren und zu straffen, was zu einem stärkeren, harmonischeren Gesichtsprofil führt.
  8. Dekolleté: Hyaluronsäure kann zur Behandlung von feinen Linien und Falten im Dekolleté-Bereich verwendet werden, was zu einer strafferen, jugendlicheren Haut führt.
  9. Kinnkorrektur: Hyaluronsäure kann dazu verwendet werden, die Form und das Volumen des Kinns zu verbessern oder Asymmetrien auszugleichen.
  10. Russian Lips: Dies ist eine spezielle Lippenaufpolsterungstechnik, bei der Hyaluronsäure verwendet wird, um den Lippen ein natürlich volleres und jugendlicheres Aussehen zu verleihen.
  11. Doppelkinn: Hyaluronsäure kann dazu verwendet werden, das Erscheinungsbild eines Doppelkinns zu reduzieren, indem das Volumen im Kinnbereich erhöht wird.
  12. Fliehendes Kinn: Bei einem fliehenden Kinn kann Hyaluronsäure dazu verwendet werden, das Kinnprofil zu verbessern und eine ausgewogene Gesichtssymmetrie zu erreichen.
  13. Tränensäcke: Hyaluronsäure kann verwendet werden, um das Erscheinungsbild von Tränensäcken zu reduzieren, indem die Haut unter den Augen aufgepolstert und geglättet wird.
  14. Erdbeerkinn: Ein Erdbeerkinn, bei dem die Haut im Kinnbereich eine unebene Textur aufweist, kann mit Hyaluronsäure geglättet und verbessert werden.
  15. Lachfalten: Hyaluronsäure kann zur Behandlung von Lachfalten, also den feinen Linien, die sich von den äußeren Augenwinkeln ausbreiten, verwendet werden.

 

Was ist eine Faltenunterspritzung?

Eine gängige Form der Faltenbehandlung ist die sogenannte Faltenunterspritzung. Da es sich um einen nicht-operativen Eingriff handelt, erfolgt die Behandlung ambulant. Für die Maßnahme kommen sogenannte „Filler“ zum Einsatz, welche die Haut aufpolstern und damit das Hautbild glätten sollen. Die Substanz wird unter die Haut gespritzt. Auf diese Weise sollen eingefallene Stellen ihre ursprüngliche Form zurückerhalten und das Hautbild verjüngt werden.

 

Welche Filler gibt es?

Für die Unterspritzung von Falten kommen häufig Muskelrelaxans, Eigenfett oder Hyaluronsäure zum Einsatz. Während es sich bei Muskelrelaxans um ein Toxin handelt, ist Hyaluronsäure ein natürlicher und eigens vom Körper hergestellter Wirkstoff. Zudem gibt es einige Unterschiede, die vor der Auswahl als Füllmaterial für die Faltenunterspritzung beachtet werden sollten.

 

Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure

Eine Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure ist aufgrund der guten Verträglichkeit besonders beliebt. Diese wird durch die Natürlichkeit der Substanz sichergestellt, da Hyaluronsäure auch von unserem Körper hergestellt wird. Mit dem Alter nimmt die natürliche Produktion jedoch ab.

Die Säure wirkt nicht nur gegen Falten, sondern auch, um die Haut generell aufzupolstern, etwa im Bereich der Wangen.

 

Faltenunterspritzung mit Muskelrelaxans

Das Nervengift Muskelrelaxans eignet sich in erster Linie für die Glättung von Mimikfalten. Um die gewünschte Glättung zu erzielen, wird die Substanz in die betroffene Region injiziert, sodass es zu einer Muskelentspannung kommt. Auch wenn die Wirkung bereits nach wenigen Tagen eintritt, dauert die volle Entfaltung etwa drei Wochen. Folgende Falten werden mit der Hilfe von Muskelrelaxans geglättet:

 

Faltenunterspritzung mit Eigenfett

Liegen Allergien gegen die anderen Füllmaterialien vor, eignet sich eine Faltenunterspritzung mit Eigenfett. Hierfür wird Fett aus dem eigenen Körper abgesaugt und die Faltenzonen injiziert. Im Vergleich zur Hyaluronsäure baut der Körper Eigenfett weniger schnell ab, sodass das Ergebnis in der Regel etwas länger sichtbar bleibt.

 

Wie ist der Ablauf einer Faltenunterspritzung?

Der Ablauf einer Faltenunterspritzung findet in mehreren Schritten statt:

1. Beratungsgespräch vor der Faltenunterspritzung

Zunächst erfolgt das ärztliche Beratungsgespräch. In diesem wird die individuelle Situation geklärt, das Hautbild analysiert und ein Behandlungsziel festgelegt. Bei der Erstellung des Behandlungsplans können Patienten offene Fragen mit ihrem Arzt klären.

Diese Fragen werden während der Beratung geklärt:

  • Wie ist der allgemeine Zustand der Haut?
  • Welche Stellen bedürfen einer Faltenbehandlung?
  • Welches Füllmaterial eignet sich?
  • Wie läuft die Behandlung ab?
  • Wie sieht der Kostenplan aus?
  • Worauf ist vor der Behandlung zu achten?

2. Durchführung der Unterspritzung

Die ambulante Behandlung erfolgt ohne Narkose. Vor der Injektion wird üblicherweise eine Creme lokal auf die zu behandelnden Stellen aufgetragen. Diese hat eine betäubende Wirkung, sodass die Faltenbehandlung angenehmer wird. Grundsätzlich ist eine Faltenunterspritzung jedoch vergleichsweise schmerzarm.

Nach der Vorbereitung wird der ausgewählte Wirkstoff in die Behandlungszone gespritzt. Es folgt eine leichte Massage, um das Füllmaterial besser zu verteilen. Wie viele Injektionen erfolgen und welche Technik angewandt wird, hängt auch vom Wirkstoff sowie dem gewünschten Behandlungsziel ab.

Wichtig: Sofern eine Faltenunterspritzung mit Eigenfett vorgesehen ist, muss zusätzliche Zeit für die Entnahme des Fettes eingeplant werden.

3. Nachsorge im Anschluss an die Faltenunterspritzung

Nach erfolgter Unterspritzung werden die Einstichstellen gekühlt. Die Ergebnisse sind üblicherweise innerhalb von wenigen Wochen endgültig sichtbar. Damit die Haut sich regeneriert, wird empfohlen, in den ersten Tagen nach der Unterspritzung auf Sport zu verzichten. Auch der Besuch einer Sauna oder eines Solariums sollte frühestens nach drei bis vier Tagen stattfinden.

 

Wer darf Faltenunterspritzungen durchführen?

In Deutschland hat jeder approbierte Arzt die Erlaubnis, eine Faltenbehandlung mittels Injektion durchzuführen. Um die Risiken von Komplikationen zu minimieren, sollte ein Facharzt oder eine Fachärztin mit entsprechender Qualifikation aufgesucht werden. Hierzu zählen zum Beispiel Fachärzte/Fachärztinnen mit folgender Bezeichnung:

  • Facharzt/Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie
  • Facharzt/Fachärztin für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
  • Facharzt/Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
  • Facharzt/Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten

 

Dürfen Kosmetikerinnen eine Faltenunterspritzung durchführen?

Die Erlaubnis zur Durchführung von Faltenunterspritzungen wird hierzulande gesetzlich geregelt. Demnach ist es Kosmetikern und Kosmetikerinnen nicht erlaubt, eine Unterspritzung mit Hyaluronsäure oder ähnlich wirkenden Substanzen vorzunehmen. Das hat das OLG Karlsruhe im Jahr 2012 festgelegt. Wer sich für eine Faltenbehandlung mit Spritze entscheidet, sollte sich deshalb stets an einen Facharzt oder eine Fachärztin wenden.

Wichtig: Da Behandler ohne ärztliche Approbation rechtswidrig handeln, wird davon abgeraten, entsprechende Angebote anzunehmen. Treten Nebenwirkungen auf, kann eine fachgerechte Behandlung nicht garantiert werden.

 

Was sind die Vor- und Nachteile einer Faltenunterspritzung?

Die Vor- und Nachteile einer Faltenunterspritzung sind unter anderem abhängig von der genutzten Substanz. Grundsätzlich überwiegen für viele Betroffene, die unter ihrem Hautbild leiden, jedoch die Vorteile einer nicht-operativen Behandlung.

Vorteile einer Faltenunterspritzung:

  • Kein invasiver Eingriff: Wer sich für eine Faltenunterspritzung entscheidet, muss sich nicht „unters Messer“ legen. Das heißt, dass ein Aufenthalt im Krankenhaus entfällt.
  • Natürliches Ergebnis: Vor allem die Behandlung mit Hyaluronsäure erfreut sich einer großen Beliebtheit, weil das Ergebnis nicht künstlich wirkt.
  • Wenig Ausfallzeiten: Nach der Injektion sind Patienten meist in der Lage, ihrer normalen beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Die Ausfallzeit ist vergleichsweise gering.
  • Schmerzarm: Eine Injektion gilt als vergleichsweise schmerzarm, weil diese weniger invasiv als eine Operation ist. Letztere setzt zudem eine Narkose voraus.
  • Kostenersparnis: Im Vergleich zu einer Operation zahlen Patienten üblicherweise etwas weniger für eine Behandlung mittels Injektion.

Nachteile einer Faltenunterspritzung:

  • Unterspritzung nicht immer möglich: Unter bestimmten Bedingungen, etwa einer Allergie, kann eine Faltenunterspritzung mit speziellen Substanzen wie Hyaluronsäure oder Muskelrelaxans nicht durchgeführt werden.
  • Weitere Behandlung notwendig: Ist das Ergebnis ungleichmäßig, muss in einigen Fällen eine weitere Faltenbehandlung stattfinden.

 

Wie lange hält Faltenunterspritzung?

Die Sichtbarkeit der Ergebnisse hängt unter anderem vom Wirkstoff, den behandelten Hautzonen und der Tiefe der Injektion ab. Eine Auffrischung wird oft notwendig, sobald die Substanzen vom Körper abgebaut werden. Während Muskelrelaxans häufig bis zu 6 Monate sichtbar ist, wird Hyaluronsäure meist nach 9 bis 12 Monaten vollständig abgebaut. Bei einer Faltenunterspritzung mit Eigenfett kann die Wirkung bis zu 24 Monate andauern.

 

Was kostet eine Faltenunterspritzung?

Die Höhe des Preises hängt von mehreren Faktoren ab. Das bedeutet auch: Die Preise schwanken und belaufen sich im Schnitt zwischen 200 und 1.500 Euro.

Faltenunterspritzung Kosten – davon hängen sie ab:

  • Füllmaterial
  • Behandlungsumfang
  • Häufigkeit der Auffrischungen

Wichtig: Bei ästhetisch-plastischen Behandlungen wird von Billigangeboten abgeraten, um keine medizinischen Folgen zu riskieren. Bekannt sind zum Beispiel sogenannte Muskelrelaxans-Flatrates, die jedoch nicht auf den individuellen Behandlungsbedarf des zu behandelnden Patienten zugeschnitten sind. Stattdessen werden monatliche Injektionen verabreicht. Wird das Medikament zu häufig injiziert, besteht das Risiko einer Antikörperbildung und die Gefahr eines unnatürlich wirkenden Ergebnisses.

 

Welche Nebenwirkungen und Risiken hat eine Faltenunterspritzung?

Da es sich bei einer Faltenunterspritzung um eine nicht-operative Maßnahme handelt, sind die Risiken im Vergleich gering. Deshalb gilt die Unterspritzung als milde Methode für die Hautverjüngung. Übliche Nebenwirkungen, die jedoch nach wenigen Tagen oft von selbst nachlassen, können auftreten. Dazu zählt:

  • Schwellung nach Faltenunterspritzung
  • Bluterguss nach Faltenunterspritzung

Daneben gibt es einige weitere Nebenwirkungen nach einer Faltenunterspritzung, die ebenfalls vorkommen können:

  • Taubheitsgefühl
  • Ödeme
  • Hautverfärbung
  • Abszesse und Infektionen im Bereich der behandelten Zone
  • Juckreiz
  • leichte Schmerzen

Auch wenn eine Faltenunterspritzung als schmerz- und risikoarm gilt, sollten Betroffene bei Auffälligkeiten ihren behandelnden Arzt konsultieren. Bei medizinischen Notfällen muss umgehend der Notruf gerufen werden.

 

Was muss vor einer Faltenunterspritzung beachtet werden?

Blutverdünnende Medikamente sollten bereits eine Woche vor der Injektion abgesetzt werden. Eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt wird empfohlen. Kurz vor der Behandlung wird zudem grundsätzlich von Alkohol und Zigaretten abgeraten. In einem Vorgespräch mit dem Facharzt können weitere Fragen geklärt werden. Dies gilt zum Beispiel bei einer bestehenden Schwangerschaft.

 

Faltenunterspritzung vorher-nachher

Vorher-Nachher-Bilder helfen dabei, Ergebnisse einer Faltenunterspritzung zu analysieren. Es sollte beachtet werden, dass die Wirkung von Fall zu Fall unterschiedlich ausfallen kann. Das Ergebnis hängt unter anderem von der Ausgangssituation ab: Ein Teint mit vielen sichtbaren Falten wirkt nach der Behandlung oft deutlich verjüngt, während der Effekt bei jüngerer Haut nicht ganz so stark sichtbar wird.

Wie viele Nachbehandlungen erfolgen und wann eine Auffrischung notwendig ist, wird ebenfalls mit dem behandelnden Arzt abgeklärt. Häufig werden mehrere Sitzungen mit einer moderaten Füllmaterialmenge empfohlen, damit das Ergebnis natürlich wirkt.