Bauchdeckenstraffung  - Ursachen, Methoden, Behandlung & Kosten

Eine Bauchdeckenstraffung wird meist durchgeführt, um eine schöne und schlanke Körpersilhouette und eine wohlgeformte Taille zu bekommen. Oft sind bestimmte Faktoren dafür verantwortlich, dass die Bauchdecke schlaff und unförmig wird. Zudem nimmt mit zunehmenden Alter die Elastizität der Haut und des Bindegewebes ab. Oft kommt es zu einer erschlafften Muskulatur der Bauchdecke mit verstärkter Faltenbildung.

 

Bauchdeckenstraffung - Ursachen

Im Laufe des Alterns nimmt die Elastizität unserer Haut ab. Besonders in einer Schwangerschaft wird die Haut deutlich überdehnt und insbesondere der Bauchdecke. Im Normalfall bildet sich diese Überdehnung vollständig zurück. Manchmal ist die Haut dauerhaft erschlafft. Auch können Dehnungsstreifen dazu kommen, die ein schönes Aussehen des Bauches schmälert.

Eine Bauchdeckenerschlaffung kann auch im Zuge einer Gewichtsreduktion nach Übergewicht erfolgen. Um eine Bauchdeckenstraffung durchzuführen, sollte in jedem Fall das Zielgewicht erreicht worden sein. Falls eine Fettschürze vorliegt, kann der Eingriff auch zu einem früheren Zeitpunkt erfolgen. Leider können Veränderungen der Bauchdecke nicht anhand von Kosmetika, Massage oder Training beseitigt werden. Daher entscheiden sich viele Betroffene für eine Bauchdeckenstraffung. Wichtig ist festzuhalten, dass eine Bauchdeckenstraffung nicht zur Fettreduktion dient.

 

Bauchdeckenstraffung - OP

Bei der Bauchdeckenstraffung auch als Abdominoplastik oder Bauchdeckenplastik genannt, kommt es zu einem großen operativen Eingriff. Unter Vollnarkose nimmt ein plastischer Chirurg den Eingriff vor. Falls es nötig ist, wird der Bauchnabel versetzt. Vor der Operation zeichnet der Arzt die Regionen an, an denen Fett abgesaugt und eine Straffung durchgeführt wird. Die Schnitte sind bei einer Bauchdeckenstraffung sehr groß, so dass alles im Vorfeld mit dem Arzt abgesprochen wird.

 

Bauchdeckenstraffung - Methoden

Bei einer Bauchdeckenstraffung gibt es verschiedene Methoden eines Eingriffes. Diese sind folgende:

  • Mini-Bauchdeckenstraffung

  • Große Bauchdeckenstraffung - Fleur-de-Lis-Technik

  • Obere Bauchdeckenstraffung

  • Fettschürzenentfernung

  • Bodylifting

 

1. Mini-Bauchdeckenstraffung

Die Mini-Bauchdeckenstraffung wird auch als partielle Abdominoplastik bezeichnet. Hier wird nur die Haut zwischen Bauchnabel und Bauchschnitt abgelöst und gestrafft. Auch der Schambereich und die Leisten sind miteinbezogen. Der Chirurg löst die Haut bis auf Höhe des Bauchnabels von der darunterliegenden Muskulatur, zieht dann die Haut straff. Die Haut, die übrig bleibt, wird entfernt, dann wird der Schnitt vernäht.

Diese Methode der Unterbauchstraffung kommt nur selten bei Patienten vor, die viel Körpergewicht verloren haben. Sie ist eher für schlanke Patienten geeignet, die unzufrieden mit der Form ihres Unterbauches sind. Die betroffene Person wird für die Operation in einen Dämmerschlaf versetzt. Diese OP dauert in der Regel ein bis zwei Stunden. Nach der Operation ist der Patient ca. zwei Wochen lang nicht arbeitsfähig.

2. Große Bauchdeckenstraffung

Bei der großen Bauchdeckenstraffung, auch totale Abdominoplastik genannt, wird der gesamte Bauchbereich bis zum Rippenbogen gestrafft. Diese Methode ist die am meisten verwendete Methode der Bauchdeckenstraffung. Der Chirurg führt bei dieser Bauchdeckenstraffung oberhalb der Schamhaargrenze eine bogenförmigen Schnitt von Beckenkamm zu Beckenkamm am Unterbauch aus. Der Bauchnabel wird dazu ausgeschnitten und neu eingesetzt. Die überschüssige Haut und das Bauchfett werden entfernt. Die Bauchdecke wird somit nach unten gezogen. Zudem werden Wunddrainagen für die Heilung eingelegt. Danach wird die Bauchdecke vernäht. Im Zuge der Operation können Narben verbleiben, die länger als 50 Zentimeter sind. Bei guter Pflege können diese Narben verheilen.

Auch ist es möglich, bei diesem Eingriff Bauchnabelbrüche und sogenannte Hernien, oder Leistenbrüche zu entfernen. Bei großem Übergewicht oder Schwangerschaften, ist es möglich, dass die senkrecht verlaufende Bauchmuskulatur auseinanderdriftet. Das wird als eine sogenannte Rektusdiastase bezeichnet. Auch das kann bei dieser Operation korrigiert werden.

Oft wird eine Bauchdeckenstraffung mit einer Fettabsaugung kombiniert. Auch kann in diesem Zusammenhang Fett im Hüft-und Taillenbereich abgesaugt werden. 

3. Fleur de Lis- Technik

Die Fleur de Lis-Technik kommt zum Einsatz bei ausgeprägten Haut- und Fettüberschuss oberhalb des Bauchnabels zu einer horizontalen Schnittführung von Beckenkamm zu Beckenkamm und wird durch einen senkrechten Schnitt vom Schambereich Richtung Bauchnabel erweitert. Bei diesem Eingriff entsteht eine größere Narbenbildung als bei einer normalen Abdominoplastik. Der Narbenverlauf sieht aus, wie bei einer stilisierten Lilie. Daher ist der Name “Fleur de Lis” entstanden. Der Nachteil bei diese Operation liegt in den schlecht zu kaschierenden Narben. Denn sie verlaufen über den gesamten Bauch. Nach der Operation kommt es zu einem Klinikaufenthalt von vier bis sieben Tagen. Die Verbände werden bis zu acht Wochen getragen. 

4. Obere Bauchdeckenentfernung

Bei der oberen Bauchdeckenstraffung wird ein Schnitt in die Unterbrustfalte vorgenommen. Daher kommt diese Operation oft mit einer Bruststraffung oder -verkleinerung zum Einsatz. Diese OP-Technik wird nur selten durchgeführt, da sich im Unterbrustfaltenbereich oft unschöne Narben zeigen. Dies OP-Technik wird auch als T-Schnitt bezeichnet. Der Aufenthalt in der Klinik beträgt ungefähr zwischen drei bis sieben Tagen.

5. Fettschürzeenentffernung

Die Fettschürzenentfernung wird auch als Dermolipektomie bezeichnet. Bei diesem Eingriff wird überschüssiges Haut- und Fettgewebe entfernt. Menschen, die sich für diesen Eingriff entscheiden, haben in der Regel Übergewicht. Fettschürzen sind für die Betroffenen sehr belastend und können Entzündungen hervorrufen. 

Ein Risiko für Komplikationen ist dabei sehr hoch, da noch Fettgewebemassen bestehen. Auch Wundinfektionen der Naht oder ein Absterben des Fettgewebes können Risiken sein. Der Klinikaufenthalt beträgt bis zu zehn Tage.

6. Bodylifting

Ein Bodylifting wird vor allem bei Patienten eingesetzt, die viel an Gewicht verloren haben. Bei diesem Eingriff werden Bauch, Taille, Gesäß, Oberschenkelaußenseite und Hüfte bei der Straffung miteinbezogen. Die Operation wird in Teilen durchgeführt. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose. Erst erfolgt ein Schnitt im unteren Rückenbereich. Dieser Schnitt wird entlang der Hüfte unterhalb des Beckenknochens nach vorne geführt. Auch wird ein Schnitt an der Innenseite des Oberschenkels durchgeführt, um auch diese Partie zu straffen. Die Operation wird meist in zwei Teile durchgeführt. Das erfolgt deshalb, weil dann die Heilungsphasen für den Patienten besser zu ertragen sind. Dieses Vorgehen wird durchgeführt, um starke Hautüberschüsse zu entfernen. In der ersten OP werden Bauch, Gesäß gestrafft. Bei dem zweiten Eingriff werden die Oberschenkel gestrafft.

 

Bauchdeckenstraffung - Risiken

Folgende Risiken können bei einer Bauchdeckenstraffung u.a. auftreten:

  • Infektionen

  • Wundheilungsstörungen

  • Schwellungen

  • Blutergüsse

  • Durchtrennen von Nerven mit späterem Gefühlsverlust

  • Narben, die sich nach der OP noch verbreitern

  • Absterben des Bauchnabels

Nach der Bauchdeckenstraffung sind Patienten in der Regel zwischen vier und acht Wochen arbeitsunfähig. Sport sollte nach dem Eingriff bis zu sechs Wochen nicht durchgeführt werden. Auch schwere Gegenstände sollten nicht getragen werden. Eine Bauchdeckenstraffung sollte erst nach dem Erreichen des Idealgewichtes erfolgen.

 

Bauchdeckenstraffung - Kosten

Die Kosten für eine Bauchdeckenstraffung liegen können bei 200 Euro anfangen und können bis zu 8000 Euro betragen. Zusätzlich können Beratungskosten entstehen. Ob Kosten von der Krankenkasse übernommen werden, muss von Fall zu Fall entschieden werden. Eine Teilfinanzierung kann erfolgen, wenn sich durch die Operation eine gesundheitliche Verbesserung ergibt.