Hyperhidrose- Ursachen, Behandlung & Operation, Kosten

 

Hyperhidrose bezeichnet ein übermäßiges Schwitzen und mitunter krankhaft erscheint. Diese Schwitzen ist über ein physiologisches Ausmaß erhöht. In manchen Fällen ist das Schwitzen so stark, dass Tropfen von der Haut abperlen. Oft wird dadurch eine Angststörung hervorgerufen, dass das Selbstbewusstsein der betroffenen Person mindert. Eine physische Belastung sowie die Einschränkung von sozialen Kontakten geht oft damit einher.

 

Hyperhidrose - Ursachen

Grundsätzlich werden zwei Formen der Hyperhidrose unterschieden. Einmal gibt es die sogenannte primäre Hyperhidrose, die oft ohne eine erkennbare Ursache auftritt. In einigen Fällen erscheint sie als Folge einer vererbbaren Störung des vegetativen Nervensystems. Auch kann Stress, körperliche Anstrengung und Emotionen, das Schwitzverhalten verstärken. Oft haben Menschen, die unter Hyperhidrose leiden, eine niedrige Reizschwelle, sodass die Betroffenen schnell und stärker schwitzen. 

Auf der anderen Seite weist die sekundäre Hyperhidrose ein übermäßiges Schwitzen auf, das eher als ein Begleitsymptom einer anderen internistischen und neurologischen Grunderkrankung auftritt. In diesem Fall, sollte eine gründliche Untersuchung seitens des Arztes erfolgen, um eine Vorerkrankung auszuschließen.

 

Hyperhidrose - Behandlung

  • Deodorants 
  • Leitungswasser-Iontophorese 

Die Behandlung von Hyperhidrose hängt oft vom Schweregrad der Krankheit ab. Oft werden zu Anfang einer Therapie Deodorants eingesetzt, die Aluminiumchlorid enthalten. Das Aluminiumchlorid hilft dabei, den den Austrittskanal der Schweißdrüsen zu verengen.  Eine weitere Therapiemöglichkeit ist, an den Händen und Füßen eine Leitungswasser-Iontophorese anzubringen. Hier werden mithilfe von Elektroden ungefährliche Ströme durch die betroffenen Körperregionen geleitet. Damit wird die Schweißdrüsenfunktion reguliert. Diese Methode wird über einen längeren Zeitraum regelmäßig durchgeführt. Wichtig ist, dass diese Therapie in kurzen Zeitabständen regelmäßig wiederholt wird. 

  • Muskelrelaxans

Ein anderer Wirkstoff, wie das Muskelrelaxans, kommt vor allem beim Schwitzen im Achselbereich zur Anwendung. Dabei wird das Muskelrelaxans unter die Haut injiziert. Dadurch wird eine reversible Nervenblockade ausgelöst. Da die Wirkung nach einigen Wochen bis Monaten wieder nachlässt, muss die Behandlung wiederholt werden. Falls mit diesen Methoden kein Erfolg erzielt wird, besteht die Möglichkeit eines operativen Eingriffes. Dabei werden in zwei chirurgische Eingriffe unterschieden:

  • Minimal-invasive endoskopische Sympathikusblockade

Die Methode der endoskopischen Sympathikusblockade. Diese   Methode wird vor allem bei Patienten durchgeführt, die mit Hyperhidrose besonders im Bereich der Hände oder auch bei andern Hyperhidrose-Formen angewendet.

Mit dieser schonenden Operationsmethode wird über kleine Schnitte im Bereich der Achselhöhle eine kleine Kamera angebracht, um einen Zugang zum Grenzstrang ((Sympathikus) im Brustkorb zu erreichen. Bei dieser Methode werden die Nervenbündel, die die Nervenganglien untereinander verbinden, nicht durchtrennt und geschont. Eine gezielte Sympathikusblockade wird durch die Applikation von Titan-Chips erreicht. Hier kommt es zu einer Unterbrechung des Stromflusses und eine Reizweiterleitung wird somit verhindert. Mit dieser Methode wird kurz nach der Operation trockene Verhältnisse im betreffenden Bereich hergestellt. Zwar wird damit das auftretende Schwitzen nicht komplett eingestellt, dennoch wird die Wahrscheinlichkeit des Auftretens des Schwitzens reduziert. 

  • Axilläre Hyperhidrose

Die zweite Methode beschreibt die gezielte Behandlung anhand einer Schweißdrüsenentfernung. Hier wird eine möglichst umfassende Reduktion an den Schweißdrüsen vorgenommen. Bei dieser Operation wird, mit speziellen Instrumenten, die Zahl der in der Achselhöhle lokalisierten Schweißdrüsen durch eine Ausschabung und einem Absaugen gewebeschonend reduziert. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass ein Eingriff im Brustkorb vermieden wird.

Diese Operation wird mithilfe von speziellen Instrumenten durchgeführt, mit dem Ziel, die Zahl der im Achselbereich lokalisierten Schweißdrüsen durch die gezielte Ausschabung und Absaugen effektiv und gewebeschonend zu reduzieren. Das Ziel beim Entfernen der Schweißdrüsen ist das Erreichen eines Normalzustandes beim Schwitzen. Wenn die Schweißdrüsen einmal entfernt sind, werden sie nicht neu gebildet. Die Erfahrung zeigt, dass auch an anderen Körperstellen keine verstärkte Schweißproduktion mehr erfolgt. 

 

Hyperhidrose - Nach OP & Heilung

Nach der Behandlung kann es vereinzelt zu Schwellungen und Blutergüssen kommen. Das ist normal, zudem kann es  zu Verhärtungen des Gewebes kommen. Die Dauer dieser Verhärtung kann bei vier bis sechs Wochen liegen. Ein Infektionsschutz anhand eines Antibiotikums sollte für einen Zeitraum von fünf Tagen eingenommen werden. Auch wird ein Kompressionsverband für einige Tage getragen, der gewechselt und das Duschen ermöglicht. Körperliche Anstrengungen und Sport sollte für etwa drei Wochen verzichtet werden, um Komplikationen zu vermeiden und den Heilungsprozess nicht zu behindern.

 

Hyperhidrose- Kosten

Die Kosten einer Hyperhidrose Behandlung sind davon abhängig, für welche Behandlungsmethode sich der Patient entscheidet. In begründeten Fällen, können die Kosten von er Krankenkasse übernommen werden